Die Rumänien-Deutsche:
Wie einige von euch ja schon wissen , bin ich in Rumänien geboren und aufgewachsen. Sicher kennt nicht jeder die Geschichte der Rumänien-Deutsche oder wie noch genannt der Banater-Schwaben.
Hier eine Kurzfassung der Geschichte die sich ab dem Jahr 1722 bis in das Jahr 1787 Zugetragen hat.
Sie folgten dem Aufruf der Kaiserin Maria Theresia und der Verlockung nach Land und Steuerfreiheit und schipperten in den Ulmer Schachteln die
Donau hinab; einer ungewissen jedoch hoffnungsvollen Zukunft entgegen!
Was sie dort, wo sich dazumal Hase und Fuchs gute Nacht zu sagen
pflegten, erwartete, war nicht ein Land in dem Milch und Honig flossen,
sondern harte Arbeit, bittere Plage und viel, viel Not! Sie rodeten das
Land und schufen mit ihren schwieligen Händen für sich und ihre
Nachkommen eine neue Heimat: Das Banat! Und sie wuchsen zusammen zum Stamme der Donauschwaben, einem Volksstamm
der niemals bereit war seine Identität auf zu geben – wie hart ihm auch
die Geschichte mitspielte! Diesem Stamme gehören wir, die Banater
Schwaben an. Wir besiedelten das Gebiet im heutigen Westen Rumäniens
südlich der Marosch bis an die Donau! Die Vergangenheitsform für
„besiedeln“ ist leider die aktuell richtige, denn nachdem die Geschichte
die Banater arg gebeutelt hatte, zogen sie nach dem Fall des Eisernen
Vorhangs mehrheitlich wieder in die deutschen Länder, dorthin wo der
Ursprung ihrer Geschichte lag und liegt! Dies ist die Geschichte der
Banater Schwaben, kurz und knapp umrissen! Wer mehr zu wissen verlangt,
findet bestimmt tausende Seiten über uns in den unendlichen Tiefen des
Internets oder den Regalen der Bibliotheken!
Ab den 1970 Jahren haben einige Banater Schwaben versucht Rumänien wieder zu verlassen und nach Deutschland zurück zu kehren.. Es war sehr schwierig die ausreise Papiere zu bekommen .. man musste sich regelrecht frei kaufen und alles Hab und Gut was man hatte dem Rumänischen Staat hinterlassen.
Viele haben versucht zu flüchten, und einige haben da ihr Leben verloren. Ab 1990 wo das Rumänische Regime gestürzt wurde, konnte man endlich ohne Probleme aus dem Land ausreisen und auswandern.
Falls ihr Fragen habt stehe euch gerne Rede und Antwort.
Hier noch paar Eindrücke .. wie es gewesen sein konnte :
NETTY und in deiner Gegend sind sehr viele Banater Schwaben in Nürnberg war das ,, Lager,, wo wir alle hin mussten und dort auch Registriert wurden . Viele haben sich dann dort Sesshaft gemacht , Nürnberg, Fürth, Erlangen...
Vielleicht wird sowas ja mittlerweile an den Schulen gelehrt, wenn nicht, dann sollte es. Sehr schön geschrieben Fleur. Danke dafür
Vulkanus , leider wird das nicht gelehrt , und mich wundert es immer wieder wie wenige die geschichte kennen .
Gepostet am 2022.11.15, 16:45 UhrEine kurze Ergänzung, damit ihr auch wisst woher die Leute damals aus Deutschland der Donau nach ausgewandert sind:
Die Kolonisten kamen aus ganz Süd- und Mitteldeutschland, vor allem aus der Pfalz, Schwaben, Rhein- und Mainfranken, Bayern Im Banat, wie im gesamten
mittleren Donauraum wurden die deutschen Siedler von ihren ungarischen,
slawischen und rumänischen Nachbarn „Schwaben“ genannt. Obwohl diese
Bezeichnung nur teilweise zutraf, nannten sich auch die Deutschen
„Schwaben“.Die Siedler kamen in ein sumpfiges und unwirtliches Gebiet. Nach viel Not und Elend konnten sie sich ein blühendes Land schaffen und das
Banat wurde zur Kornkammer Europas ausgebaut.