Hallo zusammen,
bald ist es wieder soweit...der Jahreswechsel steht an...und ich befürchte,daß ich schon weiß,welche Meldungen dann wieder die Nachrichten beherrschen werden. Die gleichen wie schon in den letzten Jahren...GEWALT GEGEN EINSATZKRÄFTE !!!
Das ist ein Thema,das uns eigentlich das ganze Jahr hindurch begleitet. Vor allem Gewalt gegen Polizeibeamte.Aber besonders in der Sylvesternacht scheint es extrem zu eskalieren. Und dann sind auch vor allem Feuerwehrleute und Notfallsanitäter noch zusätzlich davon betroffen.
Die Tatsache,daß Gewalt gegen die Polizei schon fast als "normal" empfunden wird,ist schon erschreckend und beschämend. Aber die sind schon im Vorfeld auf sowas eingestellt und wissen in vielen Fällen,was ihnen eventuell bevorsteht und wie sie sich einigermaßen schützen können. Für sie ist die größere Belastung,daß sie im nachhinein oft von den Medien und diversen fragwürdigen "Zuschauern" beschuldigt und diffamiert werden.
Feuerwehr und Rettungsdienst trifft es hingegen meist völlig unvorbereitet. Sie konzentrieren sich auf ihre Aufgabe zu helfen und zu retten...und werden dann völlig ahnungs-und schutzlos hinterrücks angegriffen und müssen plötzlich selber um Leib und Leben fürchten.
Das ist in meinen Augen NICHT LÄNGER HINNEHMBAR!!!
Einsatzkräfte,egal ob Polizei,Feuerwehr,Sanitäter,Notärzte,THW usw. sind UNANTASTBAR!!!
Und wer diese Unantastbarkeit nicht respektiert,gehört aufs schwerste bestraft. Das ist die allerniedrigste Art von sinnloser Gewalt,die es meiner Meinung nach gibt. Verübt von völlig verblödeten,schwachsinnigen Psychopathen. Und dafür gibt es auch keine Entschuldigung wie z.B. zu jung,betrunken,bekifft oder der Gruppendynamik gefolgt.
Man sollte niemals vergessen,daß diese Einsatzkräfte (besonders bei der Feuerwehr) auch zu großen Teilen aus Freiwilligen bestehen. Menschen,die auch an Sonn-und Feiertagen in Bereitschaft stehen um im Notfall alles stehen und liegen zu lassen um zu helfen. Damit der Rest der Bevölkerung in Ruhe und Sicherheit leben und feiern kann. Also ist das geringste was man als Dank dafür tun kann,sich mit diesen Helfern zu solidarisieren und sie vielleicht auch mal gemeinsam vor solchem Pöbel zu schützen. Denn eines ist wohl unbestritten...JEDER kann der nächste sein,der ihre Hilfe mal dringend braucht.
Selbst im Krieg genießen Sanitäter eine geschützte Sonderstellung...nur auf Deutschlands Straßen im 21. Jahrhundert nicht. Wie erbärmlich ist das denn...???
Die Sicht der Einsatzkräfte auf Gewalt gegen sie
Als Einsatzkräfte stehen wir oft an vorderster Front, um die Sicherheit und das
Wohlbefinden unserer Gemeinschaft zu gewährleisten. Unsere Arbeit erfordert
Mut, Engagement und die Bereitschaft, in schwierigen und manchmal gefährlichen
Situationen zu handeln. Leider sehen wir uns immer häufiger Gewalt und
Aggression ausgesetzt, was nicht nur unsere Sicherheit, sondern auch die der
Menschen, die wir schützen wollen, gefährdet.
Die Auswirkungen von Gewalt
Gewalt gegen Einsatzkräfte hat weitreichende Folgen. Sie kann nicht nur körperliche
Verletzungen verursachen, sondern auch psychische Traumata hinterlassen. Viele
von uns kämpfen mit Stress, Angst und posttraumatischen Belastungsstörungen,
die aus gewalttätigen Begegnungen resultieren. Diese Erfahrungen können unsere
Fähigkeit beeinträchtigen, effektiv zu arbeiten und die Unterstützung zu
bieten, die unsere Gemeinschaft benötigt.
Die Notwendigkeit von Respekt undVerständnis
Wir wünschen uns, dass die Öffentlichkeit versteht, dass wir nicht nur Befehle ausführen,
sondern auch Menschen sind, die in schwierigen Situationen Entscheidungen
treffen müssen. Respekt und Verständnis für unsere Rolle sind entscheidend, um
ein positives Verhältnis zwischen uns und der Gemeinschaft aufzubauen. Wir sind
hier, um zu helfen, und wir hoffen, dass dies von der Gesellschaft anerkannt wird.
Prävention und Zusammenarbeit
Um Gewalt zureduzieren, ist es wichtig, dass wir gemeinsam mit der Gemeinschaft an Lösungen
arbeiten. Aufklärung über unsere Aufgaben und Herausforderungen kann helfen,
Missverständnisse abzubauen. Zudem sollten wir in Deeskalationstechniken
geschult werden, um Konflikte friedlich zu lösen. Wir sind bereit, den Dialog
zu suchen und Brücken zu bauen, um das Vertrauen in unsere Arbeit zu stärken.
Fazit
Gewalt gegen Einsatzkräfte ist ein ernstes Problem, das nicht ignoriert werden kann. Wir
setzen uns für die Sicherheit aller ein und hoffen auf eine respektvolle
Zusammenarbeit mit der Gemeinschaft. Nur gemeinsam können wir eine sichere und
friedliche Umgebung schaffen.
Ein kontroverses Thema und ich bin mit dem Eröffner auf einer Linie.
Wichtig scheint mir die Differenzierung. Nicht alles lässt sich pauschal in die gleiche Ecke stellen. Gewalt ganz grundsätzlich, sei es gegen Einsatzkräfte oder gegen irgendwen, ist ein Instrument der Schwachen, Feigen und jenen, denen der Geist fehlt zur Bereinigung eines Konflikts. Aber das ist ein anderes Thema.
Mein Eindruck ist der, dass Chaoten und Krawallmacher vom Gesetzgeber kaum was zu befürchten haben, währenddem zb jemand der Hunger leidet, im Supermarkt eine Tomate einsteckt ohne zu bezahlen, die ganze Härte des Strafgesetzbuches zu spüren bekommt. Konsequenzen des falschen Tuns, das kriegen zu oft nicht mehr alle zu spüren und die Unparteiischen scheinen mir immer öfter nach der Meinung der Gesellschaft, als nach geltendem Gesetz zu handeln.
Drum möge jeder, der direkt damit konfrontiert ist, diesem Tun Einhalt gebieten. Zivil-Courage ist wichtiger als je zuvor.
R
Da die Politik dagegen nichts unternimmt,
gehe ich davon aus, dass sie es so haben
will.
Danke für eure bisherigen Statements zu diesem Thema.
Ich hätte da noch ein paar Anmerkungen dazu.
Usuri,zu dem Punkt "Auswirkungen von Gewalt" fehlt mir persönlich noch ein entscheidender Satz,wie ich finde...nämlich "sie kann Menschenleben kosten".
Und zu "Prävention und Zusammenarbeit" habe ich eine Frage. Müssen wirklich die Helfer in Deeskalationstechniken geschult werden??? Es sollte nicht ihre Aufgabe sein,Diskussionen mit Vollidioten zu führen,während z.B. ein Mensch wiederbelebt werden muß oder ein Haus brennt. Wenn jemandem der Sinn und Zweck von Einsatzkräften nicht klar ist,so helfen bei solchen Leuten auch keine Diskussionen.
Dann hilft nur,was Cosmic geschrieben hat...nämlich Zivilcourage und beherztes eingreifen statt gaffen. Leider besteht bei uns dann doch die sehr große Gefahr,daß jemand der eingreift,sich sehr schnell auch selber vor einem unserer Gerichte wiederfinden kann. Zivilcourage ist hierzulande ein Ritt auf der Rasierklinge. Aber ich habe es schon einmal geschrieben...wer wegschaut macht mit!
Und damit bin ich auch schon bei jo_fitsch...leider muß ich dir Recht geben...es erweckt den Anschein. Und wenn sich das nächste Mal ein Politiker zur Beerdigung eines ermordeten Polizisten traut um seine heuchlerische Trauer medienwirksam in Szene zu setzen,hoffe ich daß er/sie mit Schimpf und Schande davongejagt werden. Dann ist es nämlich ZU SPÄT!!!
Als hauptamtliche Einsatzkraft, die täglich mit Herzblut ihrer Berufung zum Schutz und Wohle der Bevölkerung nachgeht, habe ich lange überlegt, ob ich mich hier im Forum öffentlich zu dieser Thematik äußern möchte.
Leider ist es nicht nur an den bevorstehenden Feiertagen so, dass Gewalt gegen Einsatzkräfte herrscht. Es ist ein alltägliches Problem inmitten unserer bunten Gesellschaft, das zwar in diesen Tagen öffentlich wirksam thematisiert wird, danach jedoch oft wieder verstummt.
Aus Erfahrung kann ich sagen, dass Gewalt in ihren unterschiedlichsten Formen gegen Einsatzkräfte stark zugenommen hat – und dies auch weiterhin tut. Dieses Phänomen ist ein brisantes Problem, denn die Hemmschwelle, sich zu solchen Gewalttaten hinreißen zu lassen, sinkt immer weiter.
Ich erinnere mich noch an frühere Zeiten, in denen man Einsatzkräften mit dem nötigen Anstand und Verstand begegnete, ihnen Respekt zollte und ihre Weisungen befolgte. Auch wenn die eigene Neugierde noch so groß war: Von Einsatzstellen hielt und hält man sich fern.
Es stimmt mich persönlich sehr nachdenklich und traurig, dass es in unserer Gesellschaft mittlerweile zur Normalität geworden ist, Einsatzkräfte zu bepöbeln, zu beleidigen, zu diffamieren, ihre Arbeit durch unsittliches Verhalten zu stören oder ihnen durch Gewalttaten bis hin zur Dienstunfähigkeit zu schaden.
Die Gewaltspirale scheint keine Grenzen mehr zu kennen, und ich empfinde diesen fortschreitenden Trend als äußerst gefährlich. Wo, bitte, ist die Vernunft jedes Einzelnen und das Verständnis für andere geblieben?
Wir – und damit spreche ich an dieser Stelle im Namen aller Einsatzkräfte – setzen unser Wohl für Euch da draußen aufs Spiel, um euer wichtigstes Gut, nämlich euer Leben, zu schützen und zu retten und um Euch vor weiterem Unheil zu bewahren!
Für uns Einsatzkräfte ist es mittlerweile eine bittere und traurige Realität geworden, dass wir uns täglich einer immer neuen Dimension von Gewalt gegenübersehen.
Es ist kaum nachvollziehbar, was in solchen Störenfrieden und Tätern vor sich geht. Doch hoffe ich inständig, dass sie niemals in eine Situation geraten, in der sie dringende Hilfe benötigen und diese Hilfe durch andere Störenfriede behindert oder gar verhindert wird. Denn dann ist bei diesen Tätern, die plötzlich selbst zu Opfern werden, der Aufschrei besonders groß.
Wann hört dieser gefährliche Trend wieder auf? Wann kehrt unsere Gesellschaft endlich zur Vernunft zurück?
In welchen Zeiten leben wir bitte, in denen es „normal“ ist, Einsatzkräften zu schaden? Liebe Leute, es ist einfach nicht „cool“, unsere Arbeit zu stören, nur weil man das beste Selfie an der Einsatzstelle machen oder einen Schnappschuss für Social Media posten möchte. Sich am Leid anderer Menschen zu ergötzen, ist widerwärtig.
Dasselbe gilt auch für Gewalt gegenüber Einsatzkräften. Es macht niemanden „stark“, eine Einsatzkraft zu beleidigen, und das persönliche Ansehen steigt nicht, wenn man Einsatzkräften durch Gewalt schadet. Ganz im Gegenteil.
Sind wir Menschen, ganz allgemein betrachtet, wirklich nicht mehr fähig, Zivilcourage zu zeigen? Ist es tatsächlich schon so weit gekommen, dass man anderen Menschen, die dringend Hilfe benötigen, diese nicht mehr „gönnt“ oder sie bewusst verhindert, indem man den helfenden Kräften Schaden zufügt?
Stellt Euch bitte einmal vor, ihr wählt den Notruf – und niemand kommt, weil keiner mehr helfen möchte. Was dann?
Mir ist bewusst, dass unsere Politik kaum zur Lösung dieses Problems beiträgt. Wir alle wissen, dass die Konsequenzen für solche Taten noch immer viel zu mild sind. Doch jeder Einzelne sollte sich fragen: „Möchte ich, dass mir so etwas widerfährt?“
Das Gebot der Stunde ist: Miteinander, nicht gegeneinander! Gewalt – egal in welcher Form und egal wem gegenüber – ist ein absolutes No-Go!
Ich wünsche Euch allen besinnliche und frohe Festtage mit euren Liebsten sowie einen guten und gesunden Rutsch ins neue Jahr.
Als Einsatzkraft wünsche ich mir von jedem Einzelnen: mehr Toleranz und Menschlichkeit.
Danke für Eure Aufmerksamkeit.
Und p.s.: aus irgendwelchen unerklärlichen Gründen hat es jetzt die ganze Formatierung des Textes zerrissen. Eine Bearbeitungsfunktion wäre toll.
Ich möchte auch etwas dazu schreiben, da ich hauptberuflich als Einsatz- bzw. Rettungskraft tätig bin.Das Problem betrifft nicht nur die Weihnachtszeit, sondern zieht sich über das gesamte Jahr hinweg:
Gewalt und Beschimpfungen gegen Einsatzkräfte. Ich habe dies selbst schon zweimal persönlich erlebt.Daher wurde bei uns die Konsequenz gezogen, dass in manchen Stadtteilen unsere Rettungsleitstelle direkt die Polizei mitalarmiert.
Vampi ,
Schön, dass du dich traust, es zu schreiben. Ist in dem
heutigen Deutschland ja schon mutig.
Bitte nenn uns die Stadtteile und den kulturellen
Hintergrund der dort lebenden Menschen.
@jo_fitsch Aus einsatztaktischen Gründen dürfen solche Details nicht genannt werden. Ich denke daher, dass Vampi dir diese Infos ebenfalls nicht zukommen lässt.
Die Schwelle, ab wann und wohin die Polizei mit anrückt, wird bereits in einer Alarm- und Ausrückordnung festgelegt bzw. per Dienstanweisung geregelt. Hier liegt es dann auch im Ermessen des Leitstellendisponenten, die Polizei situationsbedingt zu informieren bzw. als Eigenschutz anzufordern.
Es müssen nicht immer soziale Brennpunkte oder bestimmt Stadtvierteil sein. Situationen bzw. Einsatzlagen vor Ort sind immer dynamisch. Dabei ist es auch völlig einerlei, welchen kulturellen Hintergrund die dort lebenden Menschen besitzen. Situationsbedingt bzw. einsatztaktisch können immer mehrere Gründe für das Hinzuziehen der Polizei sprechen. Es bringt also rein gar nichts, zu mutmaßen oder später in Verunglimpfungen auszubrechen.
Ratten,
Zuerst danke für deine Beiträge.
Doch vor allem danke, dass du dich beruflich
für die Allgemeinheit, für die Gemeinschaft einsetzt.
Dennoch bin ich der Meinung, dass es so nicht
weitergehen kann. Täter müssen benannt werden.
Auch dann, wenn sie aus einer bestimmten Volksgruppe
kommen.
Ein WEITERSO darf es nicht geben. Wird die Bevölkerung
Auch nicht hinnehmen.
Gerade hat sich im Rundfunk jemand von der Polizei-
Gewerkschaft zu Magdeburg geäußert. Er meinte, es
wurde alles Notwendige getan. Man könne nicht alles
Mit Pollern schützen.
Das Querstellen eines schweren Polizeifahrzeugs hätte
schon ausgereicht, um die schreckliche Tat zu verhindern.
Man hat aus Berlin, Breitschatplatz, nicht gelernt.
Jeder will jetzt seine Hände in " Unschuld waschen ".
Sie müssen sich registrieren oder anmelden - klicken für Login